Heute: Steffen Ullmann (41), Leiter Funktionale Erprobungsstation Dresden (FED). Die FED mit 33 Beschäftigten gehört zur Gläsernen Manufaktur und fungiert als Außenstelle der Technischen Entwicklung in Wolfsburg.
Hallo Steffen, was macht ihr genau?
Wir erproben für die Wolfsburger Gesamtfahrzeugentwicklung beispielsweise Assistenzsysteme, den Motor und das Fahrwerk, unter anderem beim neuen Golf. Zudem haben wir noch vergangene Woche im Labor, einer weiteren Einheit neben der FED, Teile des ID.3* bemustert. Das heißt etwa: Hält die Lackierung des Stoßfängers unseren hohen Ansprüchen stand? Jeder Lieferant hat genaue Vorgaben, wie der Lack aufgebaut sein muss. Das prüfen wir mittels eines Gitterschnitts und anschließendem Dampfstrahltests. Erst danach gibt es die Freigabe. Wir erfüllen damit eine wichtige Aufgabe für die Marke.
Wie arbeitet es sich in diesen Zeiten?
Mobile Arbeit ist bei uns fast nicht möglich. Aber das ist kein Problem, wir haben unsere Prozesse angepasst. Die notwendigen Abnahmefahrten macht jetzt etwa nur noch ein Kollege, dafür gibt es ein Begleitfahrzeug. Und wir lernen jeden Tag dazu. Ein Beispiel: Nach jeder Schicht werden die durch die Fahrer erstellten Beanstandungen durchgesprochen. Sind diese plausibel und für den Modulverantwortlichen in Wolfsburg verständlich beschrieben? Diese Interviews haben wir bislang in der Gruppe durchgeführt. Da hat man schneller mal nachgefragt und man konnte sich sicher sein, dass keine Fragen offen sind. Nun machen wir das per Mail, da muss der erste Aufschlag sehr präzise sein. Wie formuliere ich eindeutig, dass letztlich alle das gleiche Verständnis haben? Das klappt ganz gut, ist aber noch ungewohnt.